Eine enge Freundschaft

22.10.2022
Verein Gründungsfest
Feuerwehr Höfen stehen der Teisbacher Wehr beim Fest Pate

Diese beiden Feuerwehren sind mehr als nur Nachbarn. Es ist eine lang gelebte Freundschaft zwischen den Freiwilligen Feuerwehren Höfen und Teisbach, und das kam am vergangenen Samstag wieder deutlich zum Ausdruck. Die Kameraden der Feuerwehr Teisbach waren in Höfen zu Gast, um nach der Patenschaft für ihr Gründungsfest im kommenden Jahr zu bitten. Nach den obligatorischen Aufgaben sagte die Feuerwehr Höfen als Patenverein selbstverständlich zu. Doch so einfach haben sie es auch der Partnerwehr aus Teisbach nicht gemacht.

Am späten Nachmittag ist die gesamte Feuerwehr Teisbach mitsamt Fahne, allen Festmädchen und Festdamen und in Begleitung des Schirmherrn Bürgermeister Armin Grassinger zum Feuerwehrhaus Höfen gezogen. Dort haben die Höfener für das Event alles bestens vorbereitet, festlich geschmückt und ein großes Festzelt an die Fahrzeughalle angebaut. So konnte die Partnerwehr herzlich empfangen werden und nach kurzem Spalierempfang nahmen die insgesamt rund 250 Feuerwehrler mit Gästen in der Fahrzeughalle und im Festzelt Platz. Der stellvertretende Vorstand der Feuerwehr Höfen begrüßte die Gäste und übergab das Wort an Kommandant Rainer Priglmeier, der durch das weitere Programm führte. Thomas Rothlehner, der Vorstand der Wehr Teisbach und sein Team aus Festbraut, Festmutter und Schirmherr haben ihr Anliegen in Versform auf der Bühne vorgetragen. Nächstes Jahr zum großen Gründungsfest der Teisbacher fehle nur noch eines, ein Patenverein. Doch so leicht gaben die Höfener nicht klein bei, wie es traditionell beim Patenbitten üblich ist. Zuerst mussten die Kameraden aus Teisbach fünf Aufgaben erfüllen und so die Heimatwehr überzeugen, dass es ihnen wirklich wichtig ist. Ganz obligatorisch für diese Veranstaltung startete man mit dem ersten Spiel, das Knien am Holzscheit. In viel Arbeit wurde dies von der Feuerwehr Höfen angefertigt, und mit einer gelaserten Edelstahlplatte mit Inschrift versehen. Am Holzscheit musste der Vorstand Thomas Rothlehner, Kommandant Heinz Greineder, Festbraut Luisa Rothlehner, Festmutter Gisela Ziegler und Schirmherr und Bürgermeister Armin Grassinger Platz nehmen. Eingepackt wurden sie in Einwegschürzen, denn gleich danach gab es das erste Getränk vom Scheit aus zu trinken. Nur der Kommandant wollte kein Bier und bekam deshalb einen aufgekochten Spezi.

Unfaire Fragen

Für das nächste Spiel hatte der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Höfen Andreas Stemberger die Bühne übernommen und holte je vier Feuerwehrler aus Teisbach und Höfen mit nach oben. Diese beiden Teams spielten gegeneinander eine Abwandlung der beliebten Quizsendung mit Günther Jauch, nämlich „Wer wird Patenverein?“. Die Fragen hatten zwar alle mit der Feuerwehr zu tun, jedoch war der Schwierigkeitsgrad der Fragen sehr stark schwankend. Dabei haben die Höfener immer die leichte Frage pro Sachgebiet bekommen und den Teisbachern blieb meistens nur noch das Raten einer Antwort. Nach einigen Protesten der Gäste aus Teisbach, die von Andreas Stemberger durchaus erwartet und erwünscht waren, einigte man sich diplomatisch auf ein Unentschieden.

Ausdauer war gefragt

Im weiteren Verlauf durfte Claus Geislinger unter der Aufsicht von Ludwig Dullinger die Strecke des Festzugs in Teisbach „ablaufen“, und zwar auf der Bühne mithilfe eines Laufbands. Auf den Leinwänden und Bildschirmen wurde die 30-minütige Strecke eingeblendet. Jedoch wurde die Steigung am Teisbacher Berg simuliert, indem die Geschwindigkeit des Laufbands ordentlich nach oben gedreht wurde. Das Video lief trotzdem in aller Ruhe langsam weiter. So musste er am Laufband ordentlich Ausdauer und Fitness beweisen, was sehr zur Unterhaltung des Publikums diente.

Parallel dazu fanden zwei weitere Spiele auf der Bühne statt. Zum einen das Holzscheiben sägen, bei dem zwei Teams der Feuerwehr Teisbach mit einer alten Zwei-Mann-Zug-Säge Holzscheiben aus einem Baumstamm sägen mussten. Die Schwierigkeit war jedoch, diese sollten möglichst nah am Gewicht eines Feuerlöschers beziehungsweise eines Verteilers sein. Auch Schirmherr und Bürgermeister Armin Grassinger ließ sich nicht lumpen und unterstützte die Teisbacher Kameraden auch bei dieser Aufgabe. Als Strafe für das Verliererteam gab es einen Schnaps mit Semmelbröseln. Beim letzten Spiel wurde dann geprüft, wie viel Luft die Festdamen aus Teisbach haben. An einem Verteiler wurde ein Luftballon angehängt, und mit drei D-Schläuchen und D-Strahlrohren musste dieser aufgepustet werden. Ziel war es den Ballon zum Platzen zu bringen. Nach knapp zwei Minuten und drei knallroten Gesichtern war auch diese letzte Aufgabe von der Feuerwehr Teisbach grandios erfüllt.

Große Freude bei allen

Es hatte dann der stellvertretende Vorstand aus Höfen Vitus Ingerl jun. die ehrenvolle Aufgabe das „Ja-Wort“ zu geben. Die Feuerwehr Höfen sagte hiermit den Freunden und Kameraden der Teisbacher Wehr ihre volle Unterstützung zu, bei allen Angelegenheiten rund um ihr Gründungsfest. Von 7. bis 9. Juli 2023 finden die Festlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Teisbach statt. Als Zeichen der engen Verbundenheit der Partnerwehren überreichte die Feuerwehr Höfen zum Schluss noch ein einzigartiges Erinnerungsgeschenk. Eine handgemachte Holz-Sitzbank, bei der mit Brandmalerei die beiden Feuerwehrlogos ausgeführt sind und der Inschrift „Patenbitten der FF Teisbach bei der FF Höfen 2022“ eingraviert ist. Die Freude bei den Teisbachern über das besondere Geschenk, sowie generell für die Übernahme der Patenschaft war sichtlich groß. Doch auch die Höfener Kameraden sind stolz, als Patenverein beim großen Fest in Teisbach kommendes Jahr dabei sein zu dürfen. Der restliche Abend und die Nacht wurden genutzt, um gemeinsam zu essen, trinken und sich auszutauschen. Bis in die frühen Morgenstunden wurde in Höfen zusammen ordentlich gefeiert, getanzt und viel gelacht.

 

 

 

 

Bericht: Nico Angerstorfer

Fotos: Toni Schröttner